Sonntag, 4. Dezember 2011

Junge Menschen und Zeitung

Man liest doch ziemlich oft, dass Zeitungen vor allem ihre jungen Leser verlieren. Tatsache ist zwar, dass die Absatzzahlen der Zeitungen sinken, allerdings kann man das nicht allein auf Jungendliche schieben.
Welt.de schreibt dazu folgendes:
Jeder Dritte (35 Prozent) gibt an, dass Tageszeitungen zu seinen liebsten Printprodukten gehören – gleich nach Romanen (64 Prozent) und vor Nachrichtenmagazinen (34 Prozent). Auf die Frage, wie sich der Medienverbrauch in den vergangenen zwei Jahren verändert hat, meint indes fast ein Drittel der Befragten (31 Prozent), heute sogar mehr Tageszeitungen als früher zu lesen. Den Fernsehkonsum haben nur 15,4 Prozent der Jugendlichen ausgebaut; die Nutzung von Handys und Smartphones dagegen ist erwartungsgemäß bei jedem zweiten Befragten gestiegen.[http://www.welt.de/wirtschaft/article13382153/Junge-Menschen-lesen-immer-noch-Zeitung.html]

Interessante Zusammenfassung auch hier:
http://www.die-zeitungen.de/die-zeitungen/news/artikel/jugendliche-vertrauen-auf-die-zeitung.html

Warum viele junge Menschen trotz Smartphones immernoch gern Zeitung lesen, hat verschiedene Gründe:
Zum einen sagt man, dass diese Angewohnheit viel mit Erziehung zu tun hat. In einem Haushalt, in dem die Eltern regelmäßig Zeitung lesen, tun das auch die Kinder und behalten diese Prägung auch bis ins Erwachsenenalter bei.
Zum anderen schätzten Heranwachsende "das optisch ansprechende, übersichtliche Angebot von Artikeln über nationale Politik über Wirtschaft und Sport bis hin zu Kultur in einer erwartbaren Reihenfolge, sagt Alexander Homeyer, Studienautor und Chef der Marktforschung Youngcom."
Was an meiner Lokalzeitung optisch ansprechend sein soll, kann ich nicht ganz nachvollziehen, aber es ist tatsächlich so, dass Zeitung lesen eine Art Tugend ist, die einem die Eltern "beibringen". Oder eben auch nicht.

Ich habe mich mal umgehört, was andere Menschen in meinem Alter so zum Zeitunglesen zu sagen haben.
Sandy, Melli und Nina sind 20 und lesen alle Zeitung. Und zwar lieber auf Papier als im Internet.
Melli meint: "Spiegel online ist total durcheinander, ist irgendwie unangenehm zum lesen."
Da schließt sich Nina an: "Online-Zeitungen sind schlecht lesbar", und kritisiert außerdem "beim Online-Zeitung lesen ist man immer durch irgendwelche Werbebanner abgelenkt und macht viel zu viele Sachen nebenher, um nachher wirklich zu wissen, was in dem Artikel stand."
 Zur Konzentration sagt Sandy: "Print-Zeitung lesen hat was meditatives, das ist eine Beschäftigung, auf die man sich konzentiert und auch konzentrieren muss."
  Melli glaubt dem Printprodukt auch viel mehr als dem Internet. "Das macht allein der Schreibstil aus. Wenn ich da rauslesen kann, dass das jemand geschrieben hat, der auch recherchiert hat und den Anspruch hat, die richtigen Informationen zu liefern, vertraue ich natürlich eher dem Printprodukt." Geschmackssache, aber trotzdem ein Punkt für die Zeitung: "Ich schneide ab und zu Artikel aus der Zeitung aus und kleb sie an die Pinnwand. Und wenn es nur das Kinoprogramm oder der Comicstrip ist - im Internet mache ich mir da kein Lesezeichen um das später nochmal zu lesen...", sagt Sandy.

So viel zum Thema junge Leute lesen keine Zeitung.

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