Sonntag, 6. November 2011

Die gute alte Zeitung

Gerade erst in der Hand gehabt. Naja, nicht ganz. Wohl eher gerade erst auf dem Frühstückstisch verteilt, mit Papa um den Kultur-Teil gestritten und Mamas geliebtes Sudoku versehentlich in die Marmelade getunkt; irgendwann dann eine lesbare Position für das riesige Papier gefunden und dann trotzdem nur die Überschriften kurz überflogen, kurz nachgeschaut ob Tim und Struppi noch im Kino läuft, den Comic Strip gelesen und überprüft, wann Volbeat denn morgen spielen. Und das an einem Sonntag. Unter der Woche gibt es in der Waiblinger Kreiszeitung nämlich kein Sudoku, die Veranstaltungsliste ist bedeutend kleiner und Zeit, sich durch die Pläne der Kinos zu wühlen ist auch nicht wirklich.

Trotzdem lese ich gern Zeitung. Das hat irgendwie was meditatives. Ok, das klingt überzogen, aber ist doch so. Fürs Zeitunglesen nimmt man sich immer extra Zeit, vor allem weil man auch welche braucht. Wenn ich online Nachrichten lese, dann mache ich das mehr nebenher. Ich setze mich nicht mit dem Ziel an meinen Laptop, nur kurz Nachrichten zu lesen. Aber da ist schon ein Makel der Zeitung: Ich brauche Zeit. Und wer hat heutzutage noch Zeit?

Die Aktualität ist auch so eine Sache: Was ich morgens in der Zeitung lesen kann, habe ich am Abend davor schon im Internet gelesen. Der Druck kostet einfach Zeit. Und Geld.

Aber warum dann Zeitung lesen (abgesehen von Sudoku und Comic)? Ich glaube, den einzigen inhaltlichen Vorteil gegenüber Online-Nachrichten im Allgemeinen haben Zeitungen nur noch in den regionalen Sparten. Wetterbericht, Weltgeschehen, Börse usw. finde ich alles prima im Internet, nach Belieben auch noch ausführlicher als in der Zeitung. Wenn mich jetzt aber interessiert, wie weit der Bau des neuen Waiblinger Einkaufszentrums ist oder wer der neue Ortsvorsteher von Korb ist, dann ist die Quelle meines Vertrauens in erster Linie die Regionalzeitung.

Vertrauen ist auch so eine Sache. Bei der Zeitung gehe ich doch von einem relativ hohen Wahrheitsgehalt aus, auch beim zugehörigen Internetauftritt. Bei anderen Informationsquellen im Internet weiß ich oft nicht, woher die Nachricht kommt, wer sie verfasst hat und ob sie überhaupt stimmt.

Und dann sind da immernoch die Leute, die mit Internet gar nichts anfangen können, die keins haben oder die schlicht morgens lieber einen Stapel Papier auf dem Tisch haben als ein iPad. ;)

To be continued...

Samstag, 5. November 2011

Blogs

Blog kommt von Web-Log, einer Mischung aus World Wide Web und Logbuch. Blogs funktionieren im Grunde wie ein Tagebuch; es werden Gedanken festgehalten, Dinge dokumentiert oder sich ausgetauscht. Blogs verfügen nämlich meistens über eine Kommentarfunktion und lassen so auch Diskussionen zu den gebloggten Themen zu.

Wikipedia sagt zur Funktion von Blogs:
Das Blog bildet ein für Autor und Leser einfach zu handhabendes Medium zur Darstellung von Aspekten des eigenen Lebens und von Meinungen zu spezifischen Themen. Meist sind aber auch Kommentare oder Diskussionen der Leser über einen Artikel zulässig. Damit kann das Medium sowohl dem Ablegen von Notizen in einem Zettelkasten, dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrungen als auch der Kommunikation dienen. Insofern ähnelt es einem Internetforum, je nach Inhalt aber auch einer Internet-Zeitung.[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Blog]

Blogs gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Fast jeder bloggt: Von Konzernen über Promis bis zum 16jährigen Hobby-Fotografen.
Wie bei den meisten Online-News-Verbreitungen können auch Blogs abonniert werden (via RSS). Das schöne an Blogs ist, dass sowohl Text, Bild als auch Video untergebracht werden können und die Vernetzung zu beispielsweise anderen Blogs unheimlich groß ist. In einer sogenannten Blogroll finden sich meist unzählige Verlinkungen zu weiteren Blogs.

Geschwindigkeitstechnisch sind Blogs je nach Neuigkeit relativ flott unterwegs: Auf bestimmten Gebieten gibt es regelrechte Wettkämpfe; wer die Nachricht als erstes gebloggt hat und dann als Quelle genannt wird, ist der König. Wie schnell das dann von den Abonennten gelesen wird steht auf einem anderen Blatt...

Viele Blogs sind auch - gerade weil sie von Privatpersonen betrieben werden - unheimlich meinungsgeladen. Man wird nicht nur über ein Thema informiert, sondern auch gleich auf eine Seite gezogen. Dadurch ist die Gefahr, falsche Informationen zu verbreiten, natürlich nicht gerade klein.

Ganz großer Trend in den letzten Jahren sind Fashion-Blogs geworden. Man liest sogar manchmal Fashion-Blogger als eine Art Berufsbezeichnung. In welche Bereiche Blogs vorgedrungen sind, ist auf o.g. Wikipedia-Link nachzulesen; dort finden sich allein schon 33 Blog-Kategorien, nach Inhalt sortiert. Und ich bin sicher, das sind längst nicht alle.

Bei vielen (v.a. personal) Blogs hat man den Eindruck, der Blogger tut den ganzen Tag nichts anderes, als zu bloggen und ist quasi permanent online. Finde ich irgendwie erschreckend und kann ich schlecht nachvollziehen. Dieses Mitteilungsbedürfnis grenzt schon an ein ständiges Facebook-Status-Updaten. Man kann ja schon Stunden damit verbringen, sich durch Blogs zu klicken - wie lang dauert dann erst das Bloggen selbst? Manche Menschen scheinen diese übertriebene Selbstdarstellung zu brauchen - aber das ist wohl ein Thema für Individualität im Web ;)